Wo haben Menschen ihr Coming-Out? – Erfassung des selektiven Coming Out in verschiedenen Ländern

Unser Ziel ist es zu verstehen, wann und wo Angehörige sexueller oder geschlechtlicher Minderheiten ihre Identitäten offenlegen. Eine grossangelegte internationale Umfrage erlaubt es uns zu explorieren, in welchen wichtigen sozialen Bereichen (z.B. Familie, Freund*innen, Nachbar*innen, Arbeit/Schule) LGBTIQ+ Personen aus verschiedenen Ländern ihre sexuelle und/oder geschlechtliche Identitäten offenlegen und in welchen nicht. Weiterhin untersuchen wir, warum sich die Muster von Outings zwischen Personen und Ländern unterscheiden.

Tabea Hässler (Universität Zürich), Léïla Eisner (Universität Zürich), Michal Pasek (University of Illinois Chicago), Evgeny Osin (National Research University Higher School of Economics), Masi Noor (University of Keel), Emilio Paolo Visintin (University of Ferrara), Colette van Laar (University of Leuven), Esra Ummark (University of Oslo), Sabine Otten (University of Groningen), und Julian Rengers (University of Groningen)

Sport und LGBTIQ+ Feindlichkeit

Trotz allgemeinen Trends zu grösserer Akzeptanz von LGBTIQ+ Personen in vielen Ländern, sehen LGBTIQ+ Sportler*innen immer noch oft von einem Coming-Out im Sportkontext ab (Eisner & Hässler, 2019). Zum Beispiel waren nur 56 der 11.000 Sportler*innen bei der Olympiade in Rio out. Eine Erklärung, warum LGBTIQ+ Athlet*innen ihre LGBTIQ+ Identität verstecken, könnte sein, dass im Sport ein besonders schwieriges Klima für LGBTIQ+ Personen herrscht. Da ein Verstecken der eigenen LGBTIQ+ Identität mit abnehmenden Gefühlen von Inklusion und mit schädlichen Einflüssen auf die Gesundheit verbunden ist, hat dieses Projekt das Ziel, Einstellungen zu LGBTIQ+ Sportler*innen besser zu verstehen.

Kimberly Bourne (University of Washington), Ella J. Lombard (University of Washington), Léïla Eisner (Universität Zürich) und Tabea Hässler (Universität Zürich)